An unbeliever was standing beside the road as procession passed and was causing trouble to the pious worshippers with his mockery. A man approached him, struck him lightly on the shoulder, and said, “There you have one!” The procession moved on; but the mocker could not move from the spot. He had to be carried home. There they saw that he had a knife stuck in his knee, but the worst thing was that no one could free him from it.
Someone advised the poor man that he should be carried to the same place again in the next procession, but that he should then pray with faith. This was done, and now the same man came up to him again, struck him on the shoulder again, and now the knife was gone and the spell broken.
(Oral)
This legend has undergone obvious changes; the church has drawn it into its service. In the Vorarlberg, it is the night people who punish the forwardness in this way. A man was watching the nightly dance of the night people in the small Walser valley. The dancers disappear, but the last one sticks his Schnetzer (carving knife?) into the lintel of the door. He had already stuck one in the knee of the cheeky man. He carried it around with a limp for a year. Then the night people come back and he watches the goings-on again. At dawn they disappear and the last one says: “I’ll leave my knife with you again.”
(Vonbun)
370. Das Messer im Knie
Ein Ungläubiger stand bei einer Prozession neben dem Wege und gab den frommen Betern Ärgernis durch seinen Spott. Ein Mann trat auf ihn zu, schlug ihn leicht auf die Schulter und sprach: “Da hast du eins!” Der Zug bewegte sich weiter; aber der Spötter konnte nicht mehr von der Stelle kommen. Man musste ihn nach Hause tragen. Dort gewahrte man, dass er ein Messer im Knie stecken hatte; das schlimmste aber war, dass ihn niemand davon befreien konnte.
Nun gab jemand dem Armen den Rat, er soll sich bei der nächsten Prozession wieder an die gleiche Stelle tragen lassen, soll dann aber gläubig mitbeten. Das geschah, und nun kam der gleiche Mann wieder auf ihn zu, schlug ihm wieder auf die Schulter, und nun war auch schon das Messer weg und der Bann gebrochen.
(Mündlich)
Diese Sage hat augenscheinliche Wandlungen durchgemacht; die Kirche hat sie in ihren Dienst gezogen. Im Vorarlberg ist es das Nachtvolk, das auf diese Weise den Vorwitz bestraft. Ein Mann schaute im kleinen Walsertal dem nächtlichen Tanz des Nachtvolkes zu. Die Tänzer verschwinden; der letzte aber steckt seinen Schnetzer in die Oberschwelle der Türe. Da steckt er schon im Knie des Vorwitzigen. Dieser trägt ihn ein Jahr lang hinkend mit sich herum. Dann kommt das Nachtvolk wieder, und er schaut wieder dem Treiben zu. In der Morgenfrühe verschwindet es, und der letzte sagt: “Will doch mein Messer wieder mitlassen.”
(Vonbun)
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