On the Alp Hüttenbühl, near the summit of the Regelstein, there once stood a smoke-black hut that had a strange reputation. According to popular belief, it held a rich treasure, a filled money chest, guarded by a shy, enigmatic woman, the “Regeli“. Rarely could anyone get close to it. But every Good Friday before sunset, she left the hut to let the rising sun shine on her and then would disappear again. Whoever redeemed the woman would have received the treasure. Her redemption, however, required some courage. For three nights, the hero had to keep watch in the hut and keep quiet about everything that happened to him. Then he would be given keys to the chest. To one who did not think he could easily get goose bumps, the challenge did not seem too difficult. He went to the place in question. The first and second night were happily fought through and sweated through, although the monstrous figures appeared noisily and rumbling. On the third night, the chest was raised; on it, transformed into an ugly toad, sat the woman. She carried the golden key in her mouth and beckoned to the hero to receive it with a kiss. But that was impossible for him.
The hut burnt down long ago. The place where the woman used to haunt is on Gommiswald territory. A crucifix rises on it today. (See no. 397)
In der Alp Hüttenbühl, nahe der Gipfelhöhe des Regelsteins, stand einst eine rauchschwarze Hütte, die in einem seltsamen Rufe stand. Sie barg nach dem Volksglauben einen reichen Schatz, eine gefüllte Geldkiste, gehütet von einem scheuen, rätselhalften Weiblein, dem “Regeli”. Selten konnte jemand in seine Nähe kommen. Aber je am Karfreitag vor Sonnenuntergang verliess es die Hütte, um sich auf der Höhe von der aufsteigenden Sonne bestrahlen zu lassen und wieder zu verschwinden. Wer das Weiblein hätte erlösen können, dem würde der Schatze zugefallen sein. Die Erlösung erforderte aber etwelchen Mut. Drei Nächte hindurch musste der Bewerber in der Hütte wachen und sich bei allem, was über ihn erginge, ruhig verhalten. Dann würden ihm die Schlüssel zur Kiste überreicht. Einem, der nicht leicht Gänsehaut zu bekommon glaubte, schien das Wagnis nicht allzu schwierig. Er begab sich an besagten Ort. Die erste und zweite Nacht waren glücklich durchgekämpft und durchgeschwisst, obschon lärmend und polternd die ungeheuerlichten Gestalten erschienen waren. In der dritten Nacht hob sich die Kiste ; auf ihr sass, in eine hässliche Kröte verwandelt, jenes Weiblein. Es trug den goldenen Schlüssel im Munde und winkte dem Wachenden, ihn mit einem Kuss in Empfang zu nehmen. Das aber war ihm unmöglich.
Die Hütte ist längst abgebrannt. Der Platz, auf dem sich das Weiblein zu konnen pflegte, ist auf Gommiswalder Gebiet. Auf ihm erhebt sich heute ein Kruzifir. (Siehe Nr. 397)
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