448. Rüdberg

At the mouth of the Tobelackerbach stream, Castle Rüdberg (Hunting Dog Mountain) stood upon a crag above the River Thur. Sparse remains indicate its location. Even 100 years ago, suicides were buried in its vicinity, which is why the place does not enjoy the best reputation in popular belief. Yet it holds great treasures. Three strong and courageous men who once spent a night in the old walls digging for gold declared that they would not repeat the dare at any price.

In the first half of the 19th century, the inhabitants of the neighbouring Wigetshof dug up about 50 barrels of slaked lime in the rubble of the old Rüdberg, which they could still use for their buildings.
H. Schmid.


The castle was surrounded by water on three sides and was only accessible on the south-east side, where a hollow way can still be seen today, without doubt the oldest way on the right bank of the Thur. Towards the Thur, the castle hill shows a deep crevice, into which – as my father told me – the suicides were thrown.
Great treasures are said to lie hidden in the castle walls. Even as late as the 1860s, freshly opened holes were often seen, especially at Christmas and around Good Friday.
Kilian Giezendanner.


There was traffic between Rüdberg Castle and Neutoggenburg Castle, about an hour away. A wire, stretched through the air, connected the two castles, and a squirrel, to which letters were tied around the neck, mediated the correspondence between the two castles via this wire. It was also said that a farmer who ploughed near the castle once had his oxen taken away from him by the castle inhabitants. This legend may be related to the well-known legend from Swiss history (Vogt von Sarnen) or it may be a confusion with that legend. Two tramps, who were known to the people at the time, are said to be buried in the castle ruins and to be haunted in all sorts of ways.
Dr. Th. Holenstein.


  1. Rüdberg.

An der Mündung des Tobelackerbaches lag auf einem Felsen über der Thur die Burg Rüdberg. Spärliche Überreste zeigen ihren Standort an. In ihrer Umgebung wurden noch vor 100 Jahren die Selbstmörder begraben, weshalb der Ort im Volksglauben nicht den besten Ruf genießt. Doch birgt er grosse Schätze. Drei starke und beherzte Männer, die einst eine Nacht im alten Gemäuer zubrachten und nach dem Golde gruben, erklärten, sie würden das Wagestück um keinen Preis wiederholen.

In der ersten Hälfte des 19, Jahrhunderts haben die Bewohner des benachbarten Wigetshofes im Schutte der alten Rüdberg ungefähr 50 Fass gelöschten Kalkes ausgegraben, den sie für ihre Bauten noch verwenden konnten.
H. Schmid.


Die Burg war auf drei Seiten vom Wasser umflossen und nur auf der Südostseite zugänglich, wo heute noch ein Hohlweg zu sehen ist, ohne Zweifel der älteste Weg auf dem rechten Thurufer. Gegen die Thur hin zeigt der Burghügel eine tiefe Felsspalte, in die — wie mir mein Vater sagte — die Selbstmörder geworfen wurden.
In den Burgmauern sollen grosse Schätze verborgen liegen. Noch in den 1860er Jahren wurden öfter frisch aufgeworfene Löcher gesehen, namentlich zu Weihnachten und um den Karfreitag.
Kilian Giezendanner.


Zwischen dem Schloss Rüdberg und dem ca. eine Stunde entfernten Schlosse Neutoggenburg habe Verkehr geherrscht. Ein Draht, durch die Luft gespannt, habe die beiden Schlösser verbunden, und ein Eichhörnchen, dem man die Briefe an den Hals gebunden, habe über diesen Draht den Briefverkehr zwischen den beiden Schlössern vermittelt. Ferner wurde erzählt, einem Bauer, der in der Nähe des Schlosses gepflügt habe, seien einmal von den Schlossbewohnern die Ochsen vom Zuge weggenommen worden. Es mag diese Sage einen Anklang haben an die bekannte Sage aus der Schweizergeschichte (Vogt von Sarnen) oder eine Verwechslung mit jener Sage bilden. Zwei Landstreicher, die seiner Zeit im Volk bekannt waren, sollen dort in der Schlossruine beerdigt sein und allerlei Spuk treiben.
Dr. Th. Holenstein.

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