The knight Hans von Wilberg went along to the Battle of Näfels. His only daughter Gutta begged him, with terrible forebodings, to stay away from the bloody struggle only this time. But it was in vain, for the Wilbergs knew no fear.
The following evening, however, as Gutta prayed to the Queen of Heaven, the little bell rang out of its own accord; the castle gate burst open and the knight burst in as a dead man with a gaping wound. He blessed his daughter and disappeared again as he had come. With him the lineage of the Wilbergs was extinguished.
Gutta bequeathed her property to the church of Wil and asked that the bell be rung every evening at six o’clock and that a Salve Regina be sung, which she herself attended until she was once again admitted to the ranks of the blessed at that very hour.
The castle itself was broken by the Appenzellers (1408), and in vain one looks for its traces today.
The sexton was instructed to ring the bell until the pious damsel entered the church; then the ringing was silent and the singing began. But one evening the bell had been ringing for quite a long time past the usual time, and the damsel still did not appear and never appeared again. She lay dead in the abandoned castle of her fathers, and the Wilberg family was extinct. As the sixth hour struck, the end of her life had gently approached and the salvo bell had become her death knell. The old servant’s tale that the image of the Virgin Mary above the dying woman’s head had cast a mild light on the breaking eye was generally believed.
The Bronschhofers illegally claimed the area around the castle as common land, but Abbot Ulrich introduced viticulture for wine-making and defended the land against the Bronschhofers in a legal dispute. The stones of the castle probably had to serve as the walls of the wine cellars; in 1505, some ruins were still visible “on the path leading to Bronschhofen,” the current path through the vineyards. These ruins were Wilberg Castle. Now they too have disappeared. But above them grows a wine that seems to have inherited the fire and the love of battle of those knights and does credit to the name of the Wilbergs.
C. G. I. Sailer, Chronik.
486. Salve Regina, 1388.
Der Ritter Hans von Wilberg zog mit aus zur Schlacht bei Näfels, Seine einzige Tochter Gutta bat ihn mit schlimmen Ahnungen, er solle nur diesmal dem blutigen Ringen fernbleiben. Doch es geschah vergeblich; denn die Wilberger kannten keine Furcht.
Am folgenden Abend aber, als Gutta zur Himmelskönigin betete, erklang das Glöcklein von selbst; das Schlosstor sprang auf, und der Ritter sprengte herein als ein Toter mit klaffender Wunde. Er segnete seine Tochter und verschwand wieder, wie er gekommen war. Mit ihm war das Geschlecht der Wilberger erloschen.
Gutta nun vermachte ihr Besitztum der Kirche von Wil und bat, dass man jeden Abend um sechs Uhr die Glocke läute und ein Salve Regina singe, zu dem sie sich selbst auch einfand, bis sie einst, wieder genau zu dieser Stunde, in die Schar der Seligen aufgenommen wurde.
Die Burg selbst wurde von den Appenzellern (1408) gebrochen, und vergebens sucht man heute ihre Spuren.
Der Küster war angewiesen, die Glocke zu läuten, bis das fromme Fräulein die Kirche betrat; dann schwieg das Geläute, und der Gesang begann. Aber eines Abends tönte die Glocke schon ziemlich lange über die gewohnte Zeit, und das Fräulein erschien immer noch nicht und erschien niemals mehr. Es lag tot in der verlassenen Burg der Väter, und das Geschlecht der Wilberger war erloschen. Wie die sechste Stunde schlug, war der Feierabend ihres Lebens sanft herangeschritten und die Salveglucke ihr Sterbeglöcklein geworden. Die Erzählung der alten Dienerin, das Marienbild ob dem Haupte der Sterbenden habe ein mildes Licht auf das brechende Auge ergossen, fand allgemein willigen Glauben.
Die Bronschhofer massten sich die Gegend des Schlosses widerrechtlich als Allmende an; aber Abt Ulrich führte den Weinbau ein und behauptete das Land im Rechtsstreite gegenüber den Bronschhofern. Wahrscheinlich mussten die Steine der Burg zum Gemäuer der Torkelhütten dienen; 1505 sah man noch einige Trümmer “an dem Wege, da man gat nach Bronschhofen,” dem jetzigen Wege durch die Reben. Diese Trümmer waren die Burg Wilberg. Jetzt sind auch diese verschwunden. Wer über ihnen wächst ein Wein, der Feuer und Kampslust jener Ritter geerbt zu haben scheint und dem Namen der Wilberger alle Ehre macht.
C. G. I. Sailer, Chronik.