From time to time, a ghost is said to have haunted the ruins of Spillberg Castle, whom the local inhabitants called Bühl-Anneli.
A woman living nearby thought that in autumn, when she wanted to pick up the fruit that had fallen from the trees at the foot of the hill on which the remains of the castle were moldering, someone had often beaten her to it, because she expected to find more fruit than she found. So she decided to go early to see the thief. And indeed, when she went under the trees very early the next morning, she saw a woman very busy picking up the fruit, who, as she approached, moved away towards the ruins, shouting and cheering: “Juchhe, leave off! Juchhe, leave off!” She disappeared into the ruins.
That was the Bühl-Anneli. The woman did not go under the trees so early any more, fearing bad luck if she did not let Anneli have her way, for the old woman could not be trusted if she got angry.
Even a hunter who went hunting early to lie in wait for foxes near the castle could not kill any of them, for when he saw the fox and aimed at it, the shotgun was struck by an invisible hand so that he did not hit the animal. This too was the Bühl-Anneli, which protected the game in her territory.
I. Natsch.
Bühl-Anneli auf Spillberg bei Ragaz
Bei den Schlossruinen von Spillberg soll von Zeit zu Zeit ein Geist umgegangen sein, den die Umwohner das Bühl-Anneli nannten.
Eine in der Nähe wohnende Frau wollte es bedünken, dass im Herbste, wenn sie morgens am Fusse des Hügels, auf welchem die Reste des Schlosses moderten, das von den Bäumen gefallene Obst auflesen wollte, ihr schon zu öftern Malen jemand zuvorgekommen sei; denn sie erwartete, mehr Obst zu finden, als sie antraf. Daher nahm sie sich vor, einmal recht frühzeitig zu gehen, um den Dieb zu sehen. Und wirklich, als sie am nächsten Morgen sehr frühe unter die Bäume zog, sah sie eine Frauensperson sehr eifrig mit Auflesen beschäftigt, welche bei ihrem Näherkommen sich gegen die Ruine hin entfernte, jauchzend und rufend: “Juchhe, lies uf! Juchhe, lies uf!” Sie verschwand in dem Gemäuer.
Das war das Bühl-Anneli. Die Frau ging nicht mehr so früh unter die Bäume, Unglück fürchtend, wenn sie das Anneli nicht gewähren liesse; denn es sei der Alten nicht zu trauen gewesen, wenn sie erzürnt worden.
Auch ein Jäger, der früh auf die Jagd ging, um in der Nähe der Burg Füchsen aufzulauern, konnte keinen derselben erlegen; denn wenn er den Fuchs sah und auf ihn anlegte, bekam die Flinte von unsichtbarer Hand einen Schlag, dass er das Tier nicht traf. Auch das war das Bühl-Anneli, welches das Wild in seinem Revier beschützte.
I. Natsch.
