
Underground passages are said to have led from one of the towers to Wartenstein Castle and under the Rhine to Brandis Castle in Maienfeld. A Mr. Kühni from Ragaz is said to have once penetrated the latter to the area of Ochsenbrunnen (Oxen Wells).
Once upon a time, a baron ruled Freudenberg who acquired great wealth more by dishonest than honest means. He kept all his money in a large iron box in the tower, near the underground passage.
Once, from his castle, the baron saw a peasant with two beautiful oxen ploughing the fields and immediately sent a servant to take the team away from the man.
But the farmer killed the servant and buried him in the field. A bloody feud ensued. The baron wanted to capture the perpetrator, but the other peasants of the surrounding area protected their threatened comrade, conquered the castle and put down the hated baron together with his daughter and his crew.
Since then, the baron has been sitting in secret as a shaggy, black dog on his money box, and his daughter keeps him company in the shape of a snake. Above them, night owls and crows have long since taken up residence in the dilapidated walls of the once beautiful fortress, and the open spaces that once housed comfortable chambers and flower-filled gardens have become a lean goat pasture.
I. Natsch.
Der Geldschatz auf Freudenberg
Aus einem der Türme sollen unterirdische Gänge zur Burg Wartenstein und unter dem Rhein durch nach der Burg Brandis in Maienfeld geführt haben. Ein Herr Kühni von Ragaz sei einmal in letzterm bis in die Gegend des Ochsenbrunnens vorgedrungen.
Einst herrschte auf Freudenberg ein Freiherr, der sich mehr auf unredlichem als redlichem Wege grossen Reichtum erwarb. Sein vieles Geld barg er in einer grossen, mit Eisen beschlagenen Kiste im Turme, nahe beim unterirdischen Gange.
Einmal sah der Freiherr von seiner Burg aus einen Bauer mit zwei schönen Ochsen auf den Spitzäckern pflügen und sandte sogleich einen Knecht ab, das Gespann dem Manne wegzunehmen.
Der Bauer aber erschlug den Knecht und verscharrte ihn auf dem Acker. Darüber entstund eine blutige Fehde. Der Freiherr wollte den Täter gefangen nehmen; aber die andern Bauern der Umgegend nahmen ihren bedrohten Genossen in Schutz, eroberten die Burg und machten den verhassten Freiherrn samt seiner Tochter und seiner Besatzung nieder.
Seither sitzt der Freiherr im Verborgenen als zottiger, schwarzer Hund auf seiner Geldkiste, und seine Tochter leistet ihm in der Gestalt einer Schlange Gesellschaft. Über ihnen haben schon längst im verfallenen Gemäuer der einst so schönen Feste Nachteulen und Krähen Wohnung genommen, und die offenen Räume, auf denen früher freundliche Wohnungen und blumenreiche Gärten sich befanden, sind eine magere Ziegenweide geworden.
I. Natsch.
