121. Wildenmannslöchli Cave / Wildenmannslöchli

Not far from the Buchserberg houses is the Wildenmannslöchli, a rock cave which, many say, goes half an hour into the mountain. Under the ground, however, distances are usually overestimated. The cave branches out at a depth of about a hundred paces into three smaller tubes and crevices, which can no longer be passed. The name says that Wildmannli used to live there.

A farmer was ploughing a field with his day labourers near the Wildenmannslöchli. Deep underground they could hear the Wildmannli baking bread; they could hear the rumbling of the buckets and the crackling of the fire. The day labourers called out jokingly, “Bring us bread too.” Soon they went aside for lunch, and when they came back they were amazed at the quantity of earthen rolls, buns and loaves that the wild men had brought them during their absence. The Wildmannli prepared their bread from red clay, the kind found on our mountainsides. Not for nothing did they often suffer from toothache!

Heinrich Hilty.


Wildenmannslöchli

Unweit den Buchserberghäusern ist das Wildenmannslöchli, eine Felsenhöhle, welche, wie viele erzählen, eine halbe Stunde weit in den Berg hineingeht. Unter dem Boden werden aber Distanzen meistens überschätzt. Die Höhle verzweigt sich in einer Tiefe von etwa hundert Schritten in drei kleinere Röhren und Spalten, welche nicht mehr passiert werden können. Ihr Name sagt schon, dass dort die wilden Männli gewohnt haben sollen.

Ein Bauer pflügte mit seinen Taglöhnern in der Nähe des Wildenmannslüchli einen Acker. Sie hörten tief unter der Erde, wie die wilden Männli mit Brotbacken beschäftigt waren; sie vernahmen ganz gut das Rumpeln der Kübel, das Prasseln des Feuers. Die Taglöhner riefen spassend: “Bringet uns auch Brot.” Bald gingen sie zum Mittagessen beiseite, und als sie wiederkamen, erstaunten sie ob der Menge irdener Brötlein, Wecken und Zelten, welche die wilden Männli während ihrer Abwesenheit ihnen gebracht hatten. Die wilden Männli bereiteten nämlich ihr Brot aus roter Tonerde, dem Lehm, wie solcher an unsern Berghängen gefunden wird. Nicht umsonst litten sie sehr oft an Zahnschmerzen!
Heinrich Hilty.

a stack of bread rolls and buns made of red clay, on a plate, on a rock, in a Swiss mountain meadow —Midjourney 6.0

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