Once upon a time, late in the evening, guests were sitting together in a village pub and talking about ghost stories. One of them said it was not safe to be in the graveyard at midnight, and another made a bet that no one would have the courage to hammer nails into the church door at the witching hour. The innkeeper’s daughter, a jolly, lively girl, laughed at the brave little men and thought it would be fun for her to do what was asked of her, and when the guests doubted her, she grabbed a hammer and nails at 12 o’clock sharp and ran out the door towards the church.
The guests were anxiously awaiting her return, and when too long a period passed without her appearing, they went in fear to look. There the girl lay stretched out by the church door, and they saw a piece of her apron stuck to one of the nails that had been driven in.
When the girl awoke from her swoon, she confessed that she had approached the door with some horror. And when, seized by the dull thudding, she hurried to hammer in the last nail and move away, a hand suddenly appeared from the door and tried to grab her. She was shocked into unconsciousness.
G. Hagmann.
Kuoni: A similar story is told in Hinterforst, Altstätten. There, however, the daughter is made to go to the cemetery at the midnight hour, where she is supposed to stick a knife into a certain grave. In her haste she stabs through the hem of her dress, turns quickly to go and suddenly feels herself held. She falls down and dies.
Die Wette
In später Abendstunde sassen einst in einer Dorfwirtschaft noch Gäste beisammen und unterhielten sich mit Geistergeschichten. Der eine meinte, es wäre nicht geheuer, um die Mitternacht auf dem Friedhof zu weilen, und ein anderer machte die Wette, es hätte keiner den Mut, in der Geisterstunde Nägel in die Kirchentüre zu schlagen. Die Wirtstochter, ein gar lustiges, munteres Ding, lachte über die kleine mutigen Männer und meinte, das wäre ihr ein Spass, das Verlangte auszuführen, und als die Gäste zweifelten, ergriff sie punkt 12 Uhr Hammer und Nägel und lief zur Türe hinaus, der Kirche zu.
Die Gäste erwarteten sie mit Bangen zurück, und als eine gar zu lange Frist verstrich, ohne dass sie erschien, gingen sie in Ängsten, nachzusehen. Da lag das Mädchen ausgestreckt bei der Kirchentüre, und ein Stück seines Schürzchens sahen sie an einem der eingeschlagenen Nägel haften.
Als das Mädchen aus der Ohnmacht erwachte, gestand es, dass es mit einigem Grauen an die Türe herangetreten sei. Und als sie, von dem dumpfen Dröhnen ergriffen, sich beeilt habe, den letzten Nagel einzuschlagen und sich zu entfernen, sei urplötzlich aus der Türe eine Hand erschienen, die sie zu packen suchte. Darüber sei sie vor Schreck bewusstlos geworden.
G. Hagmann.
Ähnliches erzählt man in Hinterforst, Altstätten. Dort aber lässt man die Tochter um die Mitternachtsstunde nach dem Friedhof gehen, wo sie ein Messer in ein bestimmtes Grab einstecken soll. In der Eile sticht sie durch den Saum ihres Kleides, wendet sich rasch zum Gehen und fühlt sich plötzlich festgehalten. Sie fällt hin und stirbt.
